Ein bestehendes Objekt kaufen oder neu bauen? Das ist eine Frage, die sich jeder vor einer Immobilienanschaffung stellt.
Nach der Sichtung des Immobilienmarkts (wie das von Deutschland aus möglich war steht im Folgenden) reifte relativ schnell die Erkenntnis, dass nichts vergleichbares zu unseren Wünschen auch nur ansatzweise vorhanden war. Folglich blieb nur die Variante Grundbesitz zu erwerben und darauf dann ein Haus nach unseren Vorstellungen zu bauen.
Wer schon einmal in Deutschland nach einem passenden Grundstück gesucht hat, der weiß welche Mühen und Zeit es kostet, bis man das richtige Stück Land in der richtigen Lage zum richtigen Preis findet. Das liegt in erster Linie an unserem deutschen, rückständigen und komplizierten Maklersystem.
Was passiert, wenn man in Deutschland einen Makler beauftragt, das passende Grundstück anzubieten? Klare Antwort, er bietet einem aus SEINEM Portfolio etwas an. Es kann sein, dass ein Branchenkollege, der nur ein Haus weiter sitzt, das bessere und günstigere Produkt hat, aber das kann und wird er nicht anbieten, weil es nicht unter seinem Vermittlerstatus läuft. Dafür würde er keine Provision erhalten. Dumm gelaufen.
Bei den in einer unüberschaubaren Vielzahl vorhandenen Immobilienportalen (z.B. Immoscout, Immowelt etc.) ist es auch nicht anders. Das, was auf den Seiten nicht steht, kann auch nicht eingesehen werden. Also braucht man Geduld und eine große Portion Glück, um fündig zu werden.
In den USA läuft dies komplett anders ab. Dort gibt es ein zentrales Immobiliensystem, das sogenannte "MLS"-Programm. Bei diesem internetbasierten Programm kann man kostenlos und unverbindlich seine Kriterien eingeben, z.B. Preis, Lage, Stadt etc. und man erhält sofort eine Landkarte mit allen Grundstücken oder fertigen Immobilien, genau auf seine Eingaben ausgerichtet. Man hat in dieser Karte die Möglichkeit, auf jedes gekennzeichnete Grundstück zu klicken und bekommt alle Informationen, die man zu diesem oder einer Immobilie benötigt, inkl. Bildern. Scrollt man näher in dieser Karte heran, öffnet sich ein von Google Earth bekannter Ausschnitt und man sieht ebenfalls z.B. eine potentielle Nachbarbebauung.
Hat man auf diese Art und Weise ein paar Grundstücke oder das passende Grundstück gefunden, kommt der Faktor Mensch ins Spiel.
Um mit dem Verkäufer in Kontakt zu treten, ist es zwingend erforderlich, einen örtlich zugelassenen Makler zu beauftragen. Dieser setzt sich mit dem Makler des Verkäufers in Verbindung und macht ein Angebot, was nicht unbedingt dem entsprechen muss, was der Verkäufer dafür haben will. Kommt dann nach einigem hin und her so ein Kauf zustande, trägt die Maklergebühren dafür glücklicherweise immer der Verkäufer. :-)
Welchen Makler man beauftragt ist im Grunde egal, weil alle auf diese Grundstücke zugreifen können. Man sollte aber definitiv jemanden haben, der die eigene Sprache spricht. Das macht es um ein vielfaches leichter, weil es einige Dinge in diesem Prozess gibt, die man sonst nicht verstehen würde.
Wir haben uns für einen in Cape Coral lebenden Deutschen entschieden, der auf diesem Gebiet seit vielen Jahren aktiv ist. Sein Name ist Markus Hartwich von Gulf Gateway Realty. Markus ist zuvorkommend, sehr freundlich und hilfsbereit. Er erklärte einem alles, was für so ein Vorhaben wichtig ist und kümmerte sich engagiert vor Ort noch vor der Entscheidung um unsere Wünsche und Einzelheiten zum Grundstück. Bei uns ist er sogar die einzelnen Objekte abgefahren, hat Fotos gemacht und uns seine Einschätzung zur Nachbarschaft und etwaigem Lärm gegeben. Das war perfekt. Wir können ihn nur empfehlen, wenn sich jemand mal ebenfalls mit dem Gedanken trägt, ein Grundstück oder Haus in der Region zu erwerben.
So ging dann im Grunde für uns alles sehr schnell und ohne selbst für den Kauf und die Auswahl unbedingt einen Fuß auf Floridaboden setzen zu müssen, hätte der Kauf auch so vollzogen werden können.
Im Zuge der Besprechungen mit örtlichen Bauunternehmen in Cape Coral haben wir dann aber die Gelegenheit genutzt und gleich den Notartermin für das Grundstück damit verbunden. So sparten wir den Postweg und man lernte sich auch persönlich kennen. Insgesamt hat der Grundstückskauf für uns nur ca. drei Wochen gedauert und geht so wahrscheinlich nur in den USA :-)